Stadtgeschichte
Zeugnisse einer über tausendjährigen Geschichte sind in der städtischen Dauerausstellung vereint. Aschaffenburg war seit dem Mittelalter die bevorzugte Residenz der Mainzer Erzbischöfe, den mächtigsten geistlichen Fürsten im Heiligen römischen Reich deutscher Nation. Zwischen 1803 und 1814 war Aschaffenburg das Zentrum eines eigenen Staates, der von Napoleon gefördert wurde. Wertvolle Zeugnisse aus diesen Jahrhunderten, in denen Aschaffenburg Ort hoher Politik und fürstlicher Repräsentation war, sind in der Ausstellung zu sehen.
Seit etwa 1850, mit dem Einsetzen der Industrialisierung, nahm Aschaffenburg einen starken Aufschwung als Wirtschaftstandort, der bis heute anhält. Die Mainschifffahrt, die Zweige der Papierherstellung, der Textilproduktion und der Keramikfabrikation waren hier lange Zeit von weit überregionaler Bedeutung und spiegeln den Pioniergeist der Unternehmer und den faszinierenden gesellschaftlichen Aufbruch auf Basis technischer Neuerungen wider.
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Bilder einer 1000-jährigen Stadt
Adalbert Hock, Entwurf eines Werbeplakats für Aschaffenburg, um 1900
Adalbert Hock stellte für ein Werbeplakat die um 1900 dominierenden Sehenswürdigkeiten seiner Heimatstadt zwischen Schloss Johannisburg und Stift St. Peter und Alexander zusammen.
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Pracht und Macht Mainzer Erzbischöfe
Friedrich Heinrich Füger, Miniaturbildnis, um 1789
Dem Mainzer Erzbischof und Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal (1774-1802) sind große Teile der Kunstsammlung und der Bibliothek zu verdanken.
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Aufklärung und Fortschritt
Nikolaus Treu, Jugendbildnis Carl Theodor von Dalbergs, um 1770
Nach dem Ende des Alten Reiches 1803 stand der bis dahin amtierende Erzbischof von Mainz zeitweilig einem Fürstentum Aschaffenburg und später dem sogenannten "Primatialstaat" von Napoleons Gnaden vor. Zahlreiche soziale Reformen gehen auf Carl Theodor von Dalberg zurück.
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Alte Zunftherrlichkeit
Reichsadlerhumpen, Emailglas, Böhmen, 1691, Leihgabe der Metzgerinnung Aschaffenburg
Im Jahr 1691 erkor sich die Zunft der Metzger dieses stattliche Trinkgefäß zum Willkomm. Der Pokal diente dem gemeinschaftlichen Umtrunk der Meister.
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Findige Industriepioniere
Figurengruppe, Der chinesische Kaiser, Damm, 1860/78
Die 1827 im Stadtteil Damm gegründete Steingutmanufaktur Damm produzierte Gefäßkeramik und Figuren nach Vorbildern des Höchster Porzellans. Die erfolgreichen Unternehmer Daniel Ernst Müller und Jakob Heinrich von Hefner übertrugen "herrschaftliche" Formen in ein bezahlbares Produkt.
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Produkte für den europäischen Markt
Musterbücher, Papierfabrik Alois Dessauer, Aschaffenburg, 1899-1902
Aschaffenburg war über Generationen neben der Bekleidungsindustrie auch ein Hauptort der deutschen Papierproduktion. Kostbare Buntpapiere boten eine unerschöpfliche Palette von Anwendungen.