Höhepunkte der Sammlung sind in der Kabinett-Ausstellung vereint, darunter als Dauerleihgabe des Bundes zwei Tapisserien von Karel van Mander. Foto: Philipp Endemann
Museumsgeschichte(n)
Die Kabinett-Ausstellung "Museumsgeschichte(n) - Von den Wegen der Dinge ins Museum" beleuchtet einige der vielen möglichen Wege, die Objekte zurückgelegt haben, bis sie schließlich an die Wand oder in die Vitrine des Schlossmuseums gelangten.
Man begegnet dabei dem Eifer begeisterter Sammler, menschlichen Schicksalen und den Launen der Geschichte – großem Unrecht, aber auch immer wieder dem selbstlosen Engagement am Gemeinwohl interessierter Bürger.
Förderung
Diese Präsentation wurde ermöglicht durch die Förderung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
Einblicke
Provenienzforschung
"Provenienz“ bedeutet Herkunft. In den vergangenen Jahren sorgten allerdings neben spektakulären Fällen von Kunstfälschung vor allem auch Vermutungen oder Tatsachen über dubiose private Kunstsammlungen für großes öffentliches Interesse. Im Zentrum stand dabei meist die Frage nach der Rechtmäßigkeit des Eigentums.
Insbesondere das Thema der „Raubkunst“, d. h. der Erwerb von unrechtmäßig erworbenen Kunstgütern in Zeiten von Diktatur, Krieg und Verfolgung, wird lebhaft diskutiert. In Deutschland stehen dabei vor allem die Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur im Fokus.
Es ist daher nicht nur lohnend, sondern auch Verpflichtung, sich in den Museen eingehend mit der Herkunft der Dinge zu beschäftigen. Man spricht dabei von der wissenschaftlichen „Provenienzforschung“.
Der Restbestand an Kunst aus dem Besitz des Deutschen Reiches, der nicht zurückgegeben werden konnte, wurde 1964 durch eine Experten-Kommission auf seine Museumswürdigkeit überprüft. Aufgrund ihrer Empfehlung gelangte ein größerer Teil der Bestände als kostenlose Dauerleihgabe an 102 deutsche Museen, die sich zur sachgemäßen Pflege der Kunstwerke verpflichtet haben. Dies war 1972 bei Eröffnung des Schlossmuseums der Stadt Aschaffenburg der Fall. Zuletzt wurden 2017 die Tapisserien von Karel van Mander als Dauerleihgaben übernommen.