Julian Schnabel, Ohne Titel (Ritterburg) aus der Serie „Rheinromantik“, 2016, Pigmentdruck auf Faserpapier, kaschiert auf Karton, 106,8 x 80 cm, Courtesy Geuer & Geuer Art GmbH Düsseldorf, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Julian Schnabel Studio
Julian Schnabel - Palimpsest. Graphik ganz gross. Das graphische Werk von 1983 bis 2017
Julian Schnabel gilt als ein Multitalent und Shootingstar der Kunstszene. 1981 war er der jüngste Künstler, der seine Kunst neben Pablo Picasso, Francis Bacon, Gerhard Richter, Georg Baselitz, Sigmar Polke und Markus Lüpertz an der Royal Academy in London ausstellte. Als einer der gefragtesten Künstler in den USA, zählt Schnabel neben Jean-Michel Basquiat und Keith Haring zu den Hauptvertretern des amerikanischen Neo-Expressionismus´.
Der Ausstellungstitel „Palimpsest“ verwies auf den Vorgang des Wiederbeschreibens von zuvor gereinigten Manuskriptseiten, ein in der Antike übliches Verfahren. Julian Schnabel ist ein Visionär, der stetig – in Anlehnung an seine Gemälde – überraschende Drucktechniken und Materialien ausprobiert. Seine Radierungen, Collagen und Lithographien finden sich auf den unterschiedlichsten Trägermaterialien gedruckt: auf Samtstoff genauso wie auf Weltkarten. Er bearbeitet die Bilder mehrfach digital, zieht Ausschnitte groß auf, bemalt oder beschreibt sie wieder, verschiebt nochmal die Schichten und Schnipsel, ist am Schneidetisch gleichzeitig Maler und in gewisser Weise auch Regisseur. In Frankfurt am Main hängt im Foyer des Opernturms sein riesiges Gemälde „Ahab“.
25.03.2017 bis 11.06.2017