A. R. Penck, Jäger III, 1994, Siebdruck, 81 x 110 cm, Courtesy Galerie Breckner, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016, Foto: Norbert Faehling
A. R. Penck
Der „Meister der Strichmännchen“, der 1939 in Dresden als Ralf Winkler geborene Maler, Grafiker und Bildhauer (gest. 2. Mai 2017), verwies mit seinem Künstlernamen auf den Eiszeitforscher und Geologen Albrecht Penck (1885–1945). Das mochte mit dem naturwissenschaftlichen Anspruch zusammenhängen, den auch der Künstler Penck an seine Arbeit hatte. Oberflächlich betrachtet, erinnerten seine Werke an prähistorische Höhlenmalerei und primitivistische Zeichen, doch zugleich reflektierte er in ihnen Mathematik, Kybernetik und Mechanik. Kunst war für Penck weit mehr als nur ein schönes Bild. Seinen internationalen
Durchbruch erfuhr der Künstler durch die Teilnahme an der Documenta 1972. Penck selbst wurde von Seiten der DDR-Behörden die Reise nach Kassel verwehrt. Später schmuggelte er seine Bilder als Geschenkpakete getarnt in den Westen.
Nach seiner Ausbürgerung 1980 setzte Penck seine großen Historienbilder fort, die er bereits seit den 60er Jahren mit den ersten „Weltbildern“ entwickelt hatte. In der Kunsthalle Jesuitenkirche waren wichtige Stationen seines künstlerischen Schaffens zu sehen, in dem er seit seinen Anfängen immer wieder die Beziehung zwischen Individuum und Gesellschaft auslotete. Bis zu seinem Tod im Mai 2017 lebte Penck zurückgezogen in Irland.
26.11.2016 bis 05.03.2017
A. R. Penck, TM, 1974, Kunstharz auf Leinwand, 60 x 60 cm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2016. Foto: Galerie Michael Werner
A. R. Penck, Guerriero Sconosciuto, 1990, Acryl auf Wellpappe, 50 x 70 cm, Courtesy Galerie Michael Werner Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York, © VG Bild-Kunst, Bonn 2016, Foto: Lothar Schnepf