Annemarie Kirchner-Kruse, Jorsik mit Apfel, 1918, Öl auf Leinwand, 45,5 x 37 cm, Privatbesitz, Foto: Nik Schölzel, Neu-Ulm
Die Malweiber von Paris - Deutsche Künstlerinnen im Aufbruch
Man fand sie unerhört und nannte sie verächtlich „Malweiber“. Im erzkonservativen deutschen Kaiserreich galt es als unanständig, wenn Frauen künstlerischen, sprich professionellen Ehrgeiz entwickelten¬ – an den Kunstakademien waren sie nicht zugelassen. Für alle, die es ernst mit der Kunst meinten, gab es um 1900 nur ein leuchtendes Ziel: Paris.
Das Quartier Montparnasse war damals ein Mikrokosmos, dessen quirliges und kosmopolitisches Ambiente das Künstlerleben leichter machte – insbesondere für Frauen bedeutete Paris eine noch nie dagewesene künstlerische wie persönliche Freiheit.
Auch Paula Modersohn-Becker wollte – wie auch andere Künstlerinnen aus Worpswede – daran teilhaben. Sie war begeistert, dem regulären Anatomiekurs der renommierten Ecole des Beaux-Arts beiwohnen zu können. Am Abend traf man sich in der Académie Colarossi zum Aktzeichnen. Ein Skandal für bürgerliche Sittenhüter. Inspirierend war für die Frauen auch der Besuch der 1908 gegründeten Privatschule von Henri Matisse (1869 – 1954). Schon damals ein großer Name der Kunstwelt, waren ihm plumpe Imitationen seines eigenen Stils ein Graus. Seine Schützlinge sollten zu einer persönlichen Ausdrucksform finden.
Die Ausstellung begleitet ein Katalog mit vielen Abbildungen zum Preis von 19,80 €.
Öffnungszeiten
dienstags 14 bis 20 Uhr
Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
montags geschlossen
Verlängerte Sonderöffnungszeiten
Dienstag, 17. und 24. Mai: 14 bis 22 Uhr
Freitag, 20. und 27. Mai: 10 bis 22 Uhr
Laufzeit der Ausstellung
20.02.2016 bis 29.05.2016
Ida Gerhardi, Tanzbild X (Tanzszene bei Bullier, Paris), 1905, Öl auf Pappe, 45,5 x 49 cm, Museen der Stadt Lüdenscheid, Sammlung der Städtischen Galerie, Foto: Steffen Schulte-Lippern
Sabine Lepsius, Bildnis der Tochter Sabine, Krokus pflückend, 1906, Öl auf Leinwand, 85 x 73 cm, Privatbesitz, Foto: k. A.