Johannes Heisig, Requiem für eine Hornisse I - Hommage à Heinz Sauer, 2017 (Ausschnitt), Öl auf Leinwand, 170 x 200 cm, Besitz des Künstlers, © VG Bild-Kunst, Bonn 2017, Foto: Lars Wiedemann
Johannes Heisig. Klimawechsel
Für Johannes Heisig (geboren 1953 in Leipzig), der aus der gleichnamigen bekannten Künstlerfamilie stammt, war der Weg einer systemkonformen Künstlerkarriere naheliegend, der innere und äußere Bruch schließlich aber unumgänglich. Aus der 1980 übernommenen Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste (HFBK) Dresden wird ein Lehrstuhl für Malerei und Graphik; von 1989 bis 1991 wird er Rektor der Hochschule. Seit seinem Rückzug von allen öffentlichen Ämtern 1991 arbeitet Johannes Heisig – unterbrochen von einer Professur für Malerei 2003 an der Universität Dortmund – als freischaffender Künstler. Seine mit präzisem Blick gesammelten Beobachtungen vermittelt Heisig anhand einer expressiv-impressionistischen Bildsprache: Er schichtet Farben zu apokalyptischen Darstellungen chaotischen Großstadtlebens, zu eindrucksvollen Reflexionen zur deutsch-deutschen Geschichte ebenso wie zu Porträts, Landschaften und Stillleben. Auf diese Weise führt er das realistische Abbild aus dem Vertrauten heraus, verfremdet und transformiert es schließlich – häufig nach monatelangem Übermalen – in etwas für den Betrachter Unbekanntes und Einmaliges.
01.07.2017 bis 26.11.2017