Schönborner Hof
Der Schörnborner Hof wurde zwischen 1673 und 1681 nach den Entwürfen des Mainzer Kapuzinerpaters Mathias von Saarburg errichtet. Er diente als Stadtpalais für den Mainzer Obersthofmarschall und Vizedom Melchior Freiherr von Schönborn und dessen Ehefrau Sophia von Boineburg. Die Grafen von Schönborn stellten zwei Erzbischöfe von Mainz und von 1672 bis 1772 drei Vizedome, die höchsten landesherrlichen Beamten in Aschaffenburg.
Die Stadt kaufte das Anwesen 1832. Es diente zunächst als Gerichts- und Verwaltungsgebäude des Appellationsgerichtes. Von 1875 bis 1906 kamen hier Schülerinnen der Königlichen Weiblichen Bildungsanstalt zusammen mit einem Lehrerinnenseminar unter. Die Städtische Sparkasse bezog von 1913 bis 1926 Teile des Gebäudes. Während des Ersten Weltkrieges diente der Schönborner Hof als Lazarett und Milchküche. Von 1929 bis 1951 waren die Stadtpost und die Volksschule dort untergebracht.
Im zweiten Weltkrieg wurde die Barockanlage schwer beschädigt. Nach dem Wiederaufbau beherbergte sie verschiedene Behörden wie Polizei, Kripo, Melde- und Passamt. In den Jahren 1958 bis 1968 drückten im Schönborner Hof die Schüler der Oberrealschule die Schulbank, bevor 1970 das naturwissenschaftliche Museum einzog. In einem Flügel waren von 1968 bis 1989 noch Klassen der Brentanoschule untergebracht. Nach einem völligen Umbau fand auch das Stadt- und Stiftsarchiv 1982 eine repräsentative Unterkunft in dem Gebäude.