Auch ich in Arkadien! - Gruppe Aschaffenburger Künstler
Stellen Sie sich vor, es gäbe einen Ort, an dem „Alles“ gut wäre, an dem Sie sich rundum wohlfühlen, Ihr persönlicher Sehnsuchtsort – wie sähe er aus?
Dieser Frage haben sich 27 Aschaffenburger Künstlerinnen und Künstler gestellt und reihen sich mit ihrem selbst gewählten Thema „Auch ich in Arkadien!“ in eine kulturhistorische Tradition ein, die sich bis Anfang des 3. Jahrhunderts vor Christus zurückverfolgen lässt. Der antike griechische Dichter Theokrit, selbst Städter, entwarf mit seiner Poesie ein idyllisches Gegenbild zur Stadt. Dabei beschreibt er das einfache,
aber glückliche Landleben eines Schäfers. „Arkadien“ als Sehnsuchtsort gewann über die Jahrhunderte hinweg immer wieder an Aktualität. Goethe stellte „Auch ich in Arkadien!“ als Motto seiner „Italienischen Reise“ voran. Durch die Aneignung dieses Zitats nehmen die regionalen Künstler bewusst Bezug darauf. Jedoch genügt ein Gang durch Aschaff enburg, um einen der ganz Großen mit Italiensehnsucht in den eigenen Reihen zu finden. Auf dem Aschaffenburger Altstadtfriedhof befindet sich das Grab Wilhelm Heinses – und dieser soll den ebenfalls italiensehnsüchtigen Ludwig I. dazu inspiriert haben, das Pompejanum in Aschaff enburg zu erbauen. Vom Sehnsuchtsort, an dem der Mensch im Einklang mit der Natur leben kann, hat Arkadien sich zum Synonym für das menschliche Sehnen nach einem vollkommenen, friedlichen Zustand gewandelt. Die Künstlergruppe GAK zeigt in ihrem Gastspiel in der Kunsthalle zeitgenössische und persönliche Facetten des tradierten Themas. Rund 50 Werke werden die Räumlichkeiten der ehemaligen Jesuitenkirche bespielen.